Eine schnelle Kommunikation auf kurzen Wegen, das Verschicken von kleinen Dateien und Sprachnachrichten: Messenger sind für die interne Kommunikation in Unternehmen ein großer Vorteil. Das gilt umso mehr, wenn Teams dezentral organisiert sind oder viele Mitarbeiter : innen im Außendienst arbeiten. Der bekannteste und am häufigsten genutzte Messenger ist Whatsapp – die Facebook / Meta-Tochter steht aber auch immer wieder in der Kritik, wenn es um den Datenschutz geht. Hier stellen wir Ihnen bekannte und weniger bekannte Messenger-Alternativen für Unternehmen vor.
Whatsapp verliert Nutzer – Messenger-Alternativen bekommen Zuwachs
Mit der Änderungen der Datenschutzrichtlinien bei Whatsapp wendeten sich viele Nutzer : innen ab, was anderen Messengern einen enormen Zulauf bescherte. Das Unternehmen reagierte darauf, in dem es den Termin für das Inkrafttreten der neuen Datenschutzregelungen änderte. Die neuen Datenschutzrichtlinien gelten nun nicht ab dem 8. Februar, sondern erst ab dem 15. Mai. Bis dahin möchte das Unternehmen verstärkt kommunizieren, welche Änderungen tatsächlich bevorstehen.
Klar ist: Wenn ein : e Nutzer : in über den Messenger mit einem Unternehmen kommuniziert, kann es die enthaltenen Informationen für Marketingzwecke nutzen. Die erhobenen Daten können laut Whatsapp auch für Werbung auf Facebook / Meta genutzt werden.
Die Messenger-Alternativen zu Whatsapp
Wer interne Daten möglichst sicher mit anderen teilen möchte, der kann auf Alternativen zurückgreifen. Diese arbeiten oftmals DSGVO-konform und bieten spezielle Business-Lösungen an, mit denen der Messenger noch mehr wertvolle Features für Unternehmen bietet. Wir stellen hier die besten Messenger-Alternativen für Unternehmen vor.
1. Threema
Eine Messenger-Alternative für Unternehmen ist Threema. Der Schweizer Messenger vergibt einem / einer Profilinhaber : in eine zufällig generierte ID. Diese wird anderen angezeigt, man kann aber auch einen Namen angeben. Für Unternehmen gibt es die spezielle Business-Lösung Threema Work. Threema Work wirbt damit, DSGVO-konform zu sein, während die App gleichzeitig dem Schweizer Datenschutzgesetz (DSG) und dem Bundesgesetz über Datenschutz (BSG) unterliegt.
Welche Daten werden erfasst?
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- Speichern von Telefonnummer und / oder E-Mail-Adresse nur auf Wunsch und verschlüsselt
- Abgleich von Telefonnummern und / oder E-Mail-Adressen im Adressbuch möglich. Hierbei werden die Daten nicht langfristig gespeichert, sondern über einen temporären Hash abgeglichen. Der Messenger erhält die Daten anonymisiert und löscht sie sofort nach Beendigung des Abgleichs.
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2. Ginlo
Bisher nicht sehr verbreitet, laut eigener Aussage aber in allen Bereichen DSGVO-konform, arbeitet Ginlo. Der Messenger ist der Nachfolger der Messenger-App SIMSme der Deutschen Post. Er wurde in Deutschland entwickelt und wird ebenso in Deutschland gehosted. Für Unternehmen ist die Nutzung des Messengers kostenpflichtig, dafür ist sichergestellt, dass keine Daten die EU verlassen. Ginlo arbeitet mit einer Ende-zu-Ende-Verschlüsselung. Es können für Chat-Nachrichten Zeitstufen gewählt werden, in denen sich die Nachricht selbst zerstört. Neben einer Version des Messengers für den privaten Gebrauch gibt es auch eine Variante speziell für Unternehmen.
Welche Daten werden erfasst?
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- Handynummer
- Zugriff auf gespeicherte Kontakte ist möglich, aber nicht zwingend erforderlich
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3. Signal
Es ist der Messenger-Dienst der Stunde, seit Elon Musk ihn öffentlich empfohlen hat. Das US-amerikanische Unternehmen Signal arbeitet mit dem „Zero-Knowledge-Prinzip“, was bedeutet, dass der Messenger keinen Zugriff auf die Daten der Nutzer : innen hat. Alle Chats sind Ende-zu-Ende verschlüsselt. Zeitgleich können kostenlos Fotos und Videos versendet werden. Auch Telefonate und das Verschicken von Sprachnachrichten sind mit Signal möglich. Signal gibt an, eine gemeinnützige Organisation und somit an keins der großen Technologieunternehmen gebunden zu sein und auch niemals von einem dieser Unternehmen aufgekauft werden zu können.
Welche Daten werden erfasst?
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- Handynummer
- Nutzer : innenname (Klarname, Pseudonym oder Emoji)
- Wer sein Adressbuch nicht freigibt, muss Telefonnummern per Hand eingeben. Bei einer Freigabe des Adressbuches werden die Daten zu einem Hash zusammengefasst und somit anonymisiert gespeichert.
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4. Viber
Viber gehört zu den kostenlosen Messenger-Alternativen und wirbt mit großer Sicherheit durch eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung. Neben Nachrichten können mit Viber auch Sprach- und Videonachrichten verschickt werden. Über eine Voice-over-IP können auch Anrufe und Video-Anrufe getätigt werden. Sowohl für die Nutzung auf Android- und Apple-Handys, als auch auf Windows-Computern als Desktop-Version ist diese App geeignet. Zudem gibt Viber selbst an, datenschutzkonform nach DSGVO-Standards zu sein. Dadurch stellt dieser Messenger-Dienst eine valide Alternative zu Wahtsapp dar.
Welche Daten werden erfasst?
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- Handynummer
- Ein Name und Geburtsdatum können angegeben werden, sind jedoch nicht zwingend erforderlich
- Der Zugriff auf gespeicherte Kontakte ist möglich, aber nicht zwingend erforderlich, um die App zu verwenden
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5. Wire
Die Kommunikation über Wire ist Ende-zu-Ende verschlüsselt. Da der Messenger sowohl auf dem Smartphone als auch auf dem Rechner genutzt werden kann, werden die Daten auf einem zentralen Server zwischengespeichert, bis sie auf das jeweilige Endgerät übertragen wurden. Wie auch in anderen Messenger können im Chat für einzelne Nachrichten die Selbstzerstörung in mehreren Zeitstufen ausgewählt werden. Neben Textnachrichten kann mit Wire auch telefoniert werden und der Versandt von Fotos und Videos gehört ebenfalls zu den Funktionen dieser App.
Nutzen Unternehmen diese Messenger-Alternative, sollten sie auf Features von Drittanbieter : innen wie YouTube oder Spotify verzichten. Hier gilt nicht mehr der Datenschutz von Wire, denn die jeweiligen Drittanbieter : innen sind dafür verantwortlich. Mit dem Verzicht auf solche Features können Unternehmen wirksam verhindern, dass Daten ihren Weg zu diesen Drittanbieter : innen finden.
Welche Daten werden erfasst?
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- Name
- Handynummer oder E-Mail-Adresse
- Zugriff auf gespeicherte Kontakte ist möglich, aber nicht zwingend erforderlich
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Abschließend ist anzumerken, dass die hier angeführten Daten nur einen Auszug aller Daten, die von den Messenger-Diensten erfasst werden, darstellen. Auch muss beachtet werden, dass die Datenschutzkonformität jedes einzelnen Messengers immer im Einzelnen noch einmal zu prüfen ist, bevor die Entscheidung getroffen wird, ihn im Unternehmen zu verwenden. Denn nur die Tatsache, dass ein Dienst angibt, datenschutzkonform zu sein, ist nicht gleichbedeutend damit, dass er es auch ist. Lesen Sie immer die Datenschutzerklärung!
Messenger-Dienste für Unternehmen gibt es auch On-Premise, erfahren Sie dazu gern mehr in unserem nächsten Beitrag.
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